Nach einem Rekordtief im Oktober steigen beim Baugeld die Zinsen wieder an und es werden nicht mehr so viele neue Kredite vergeben wie 2015. Gleichzeitig ist die Zahl der fertig gestellten Wohnungen so hoch wie seit 10 Jahren nicht mehr. Die Zahl der Baugenehmigungen liegt so hoch wie zur Jahrtausendwende, Tendenz steigend.
Bis die Blase platzt
Die Immobilienpreise sind dennoch gestiegen. Menschen, die noch die niedrigen Zinsen beim Baugeld nutzen wollten und Wohneigentum erworben haben, sollten mit zukünftigem Wertverfall rechnen. Wirtschaftliche Risiken, Auslaufen des Anleihekaufprogramms der EZB, steigende Leitzinsen in den USA, die strenge Umsetzung der EU Richtlinie für Baugeldvergabe, Peak Money 2016 – es gibt eine Menge Gründe für fallende Nachfrage auf dem Immobilienmarkt. Weniger Käufer treffen auf ein immer größer werdendes Angebot wegen anziehendem Neubau bei steigenden Finanzierungskosten. Eine explosive Mischung, welche die Immobilienblase zum Platzen bringen wird.
Wohneigentum für Alle?
Junge Familien und Ältere sind in dieser Situation gleich doppelt gestraft. Die Einen können die überteuerten Immobilien nicht mehr finanzieren, die Anderen nicht einmal den altersgerechten Umbau. Wer Mieter ist, wird es auf absehbare Zeit auch bleiben. Selbst wenn die Preise wieder auf ein rationales Niveau einbrechen, werden wegen steigenden Mieten die Ersparnisse bei Vielen nicht für eine ausreichende Eigenkapitalquote reichen.
Staatlich organisierter Mietkauf
Gerade Menschen, die auf Wohngeld und andere staatliche Zuschüsse erhalten, haben keine Aussicht auf Wohneigentum. Ihr Einkommen reicht zum Leben nicht aus, erst recht nicht zum Sparen. Deshalb zahlt der Staat zumindest anteilig ihre Miete, die weiter steigt. Alternativ könnte dieser Anteil als Zins und Tilgung an eine Bank fließen, verbürgt durch die Bundesrepublik als Schuldner. Über Jahrzehnte blieben die Raten konstant und die Zinsen sehr niedrig, weil praktisch mit keinem Risiko für die Banken verbunden. So würde es auch einem ALG2 Empfänger ermöglicht im Alter in den eigenen vier Wänden zu wohnen, dabei gleichzeitig die Altersarmutsrisiko senken und die Staatskasse schonen. Sozial gerechter, nachhaltiger Wohnungsbau, vermögensbildend und altersvorsorgend.