Was die Immobilienbesitzer freut, macht den Mietern sorgen. Allem Aktionismus des SPD Senats zum Trotz sind die Mieten auch in Hamburg weiter gestiegen. Auch wenn die Steigerung minimal kleiner als bisher ausfällt, steigen die Mieten weitaus schneller als die allgemeinen Lebenshaltungskosten.
Die Durchschnittskaltmiete ist laut dem neuesten Mietspielegel auf 8,44 Euro pro Quadratmeter geklettert. Das entspricht einem Anstieg der Mieten um 5,2% seit 2015. In der Periode davor waren es noch 6,1%. Wer jetzt umziehen will, kann allerdings von solchen Quadratmetermieten nur träumen. In die Berechnung des Mietspiegels gehen Mietveränderungen der letzten vier Jahre ein, also Mieterhöhungen und Neuvermietungen.
Wer heute eine neue Bleibe sucht, muss mit deutlich höheren Ausgaben rechnen. Nach aktueller Rechtslage dürfen Vermieter bei Neuvermietungen nicht mehr als 10% über dem entsprechenden Wert des Mietspiegels verlangen. Das gilt nicht wenn die Wohnung umfassend modernisiert wurde oder der Vormieter bereits mehr gezahlt hat. Diese als „Mietpreisbremse“ deklarierte Gesetzeserweiterung hat sich in der Praxis aber eher als Mietpreisbeschleuniger gezeigt. Da die Mieter Verstöße rügen müssen und Vermieter erst ab der Rüge die zu viel bezahlte Miete erstatten müssen, lassen es die meisten Vermieter darauf ankommen und verlangen mehr. Verlieren können sie also ohnehin nicht und Strafen gibt es ansonsten keine. Zudem ist die Regelung vermutlich verfassungswidrig.